Mittwoch, 9. Februar 2011

Eine Stichprobe

Um Euch neugierig zu machen, setze ich eine Stichprobe unserer Sammlung. Es ist ein Post von Kociubinska, die zur Zeit in  http://rudafarbowana.blox.pl und www.dwiechochelki.pl schreibt. Viel Spaß beim Lesen!

Neues Jahr, neues Mittel, also Tipps und Tricks, Antibiotika zuzuführen.

Mit Neuem Jahr haben wir angefangen, eine ganz neue Arznei  einzunehmen. Szymon ist für einen vollen Tag in den Kindergarten gegangen, Jagoda hat in dieser Zeit Fieber mit anderen staunenswerten Symptomen bekommen, was mit einer Antibiotikakur enden musste.
Neues Mittel, neue Herausforderung.
Jagoda hat schon längst keinem Säftchen wohlwollend gegenüber gestanden, aber solange sie klein war, konnte man sie beidhändig packen, stilllegen und (mit Unterstützung meiner dritten Hand, die jede Mama in Standardausrüstung mit dem Baby bekommt) den Saft in den Hals zu gießen. Da Jagoda damals zu klein war, um das mit dem Spucken richtig zu kapieren,  war ich meistens die Triumphatorin.
Ihre Einstellung zu jeglichen Medikamenten ist aber schnell fortgeschritten, bis sie nach dem Vorbild ihres Bruders eine bildhübsche Medikamentensüchtige geworden ist.
-Calcium! – schreit sie heiter und läuft in die Küche, wo  ich unzugänglich für die Kinder Phiolen und Ampullen aufbewahre.
Für ein Stückchen Schokolade lässt sie sich etwas bestechen und sogar die Augentropfen anwenden. Tja, nicht so willig, wie ich es gerne wollte, aber immerhin.

All das war mir klar, so dass ich gelassen fünf Milliliter Antibiotikum vorbereitet habe, wobei  meine Tochter  zwischendurch fröhlich gezwitschert hat:
- Klacid! Für mich! Für mich!
Die Erste Hälfte hat sie mit Schwung geschluckt, ein saures Gesicht gemacht und mich vorwurfsvoll angesehen.
- Komm, Jagoda, noch ein Schlückchen Saft – hab ich zu ihr gesagt.
Unsicher ist sie näher gekommen  und irgendwie hab ich sie dazu überredet, den Mund aufzumachen.
-Pfffff! –  im Nu war die Gegend mit klebrigen Klecks gefleckt. In puncto Spucken ist meine Tochter echt geschickt.

Das Schlimmste ist jedoch, sie fand das Mittel so was von abscheulich, dass weder Schokolade, noch Lolli, noch ein Kaugummi sie tröstet konnte! Und die Kaugummis wende ich echt vorsichtig an, weil er Wunder wirkt. Na ja, wirkte.

Was soll man (frau) denn tun? Das Essen mit dem Mittel zu mixen kam nicht in Frage, bei einer Krankheit lebt Jagoda von Luft. Es ist also unmöglich, dass sie so viel Nahrung in sich nimmt, dass das Arzneigeschmack gut verborgen ist.

Letztendlich habe ich da einen Kniff, der momentan noch wirkt (ich glaube nicht mehr an die Dauerwirkung solcher  Tricks bei meinen Kindern). Sieht so aus:

1. Man solle einen Mini-Quark eines bekannten Herstellers besorgen, dem man bis jetzt aus dem Wege gegangen ist. Je süßer das Zeug (und meiner Meinung nach ekelhafter ), desto besser.

2. Mit einer Dosierspritze 5 Milliliter Klacid vorbereiten, und zwar heimlich.

3. Am Löffelspitze etwas Quark nehmen. Geschmacksprobe machen. Kontrolle nach dem Muster durchführen:
- Lust auf mehr?
- Ja!
Positiv.

4. Die Zeit ist gekommen. Der Quark wieder am Löffelspitze. Drin mit der Spritze ein bisschen Platz für die Arznei schaffen und ein Milliliter spritzen. Die Art und Weise, wie das Mittel in dem Quark steckt, nicht unterschätzen: umgeben von allen Seiten mit Quark und keinesfalls zu viel.

5. Die Tochter ermuntern, den Mund weit aufzumachen. Dabei ehrlich gestehen, diesmal ist Quark mit Klacid angesagt. 

6. Ganze Überzeugungskraft anwenden, um das Ausspucken zu vermeiden.

7. Kräftig und mit all zugänglichen Redemittel die Begeisterung  von dem Heldentat der Tochter  ausdrücken.

8. Schritte 3 bis 6 je nach Bedarf wiederholen (zur Ermunterung auch mal ohne Medikament).

9. Vor langdauerndem Stress umfallen.

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